Dienstag, 18. April 2017

Der Trick mit dem Click


Hallo Leute! Nach diesmal etwas längerer Pause (Herrchen, mein Sekretär, war auf Urlaub) wende ich mich wieder an euch. Ich möchte, wie angekündigt, ein Thema eines vorherigen Posts fortsetzen, nämlich etwas zum Lernen schreiben.
Wie wir schon festgestellt haben, lernen wir Lebewesen immer und überall. So, und nun wird es wissenschaftlich. Es gab da mal einen russischen Forscher namens Pawlow. Nach dem ist ein Lerneffekt benannt, der auch als klassische Konditionierung bezeichnet wird. Hallo! Noch alle da? Also, kurz zusammengefasst: Etwas, das keine Bedeutung hat, wird mit etwas anderem, das schon wichtig ist, verknüpft. Und voilá: Auch der vorher bedeutungslose Reiz bekommt eine Wichtigkeit. Pawlow machte das mit Ratten - die sind fast so intelligent wie wir Hunde. Er verknüpfte ein Glockensignal mit der Futtergabe und nach einer gewissen Zeit reagierten die braven Nager schon beim Glockensignal mit Speichelfluss. Das könnte mir natürlich nie passieren. Oder hat schon irgendwer gesehen, dass der Speichel aus meinem Maul tropft, nur weil ich das Geräusch des Futternapfs höre? Na bitte, ich doch nicht!!!!
Jetzt kommen wir zur Anwendung im Training und dazu, dass es doch funktioniert, auch bei mir. Da gibt es ein tolles Gerät, das die Menschen erfunden haben, den Clicker. Er macht ein Knackgeräusch, wenn Herrchen oder Frauchen draufdrückt. Ist mir - und allen meinen Hundegenossen - natürlich vollkommen egal. Wo kämen wir denn hin, wenn wir auf jedes kleinste Geräusch reagieren würden. Aber jetzt kommt der Clou: Unmittelbar nach dem Click gibt es ein Leckerli. Na, das ist doch mal was. Man kommt kaum dazu, darüber nachzudenken, da klickt es schon wieder - und abermals gibt es ein Futterstückchen. Na, nicht schlecht, Frau Specht! So geht das eine Zeit lang weiter. Tolles Training, tolles Leben.
Aber leider - wie immer hat sich der Mensch etwas dabei gedacht, er hat einen Plan. Denn - Pawlow lässt grüßen - jetzt bin ich doch glatt auf diesen Clicker konditioniert worden! Höre ich das Geräusch, sagt irgendwas tief in meinen Gehirnwindungen: "Gleich gibt's Futter!" Und das setzen die Menschen nun ein, um uns Hunden etwas beizubringen. (So nebenbei gesagt, es funktioniert auch bei anderen Tieren. Sogar bei Hühnern! Nicht, dass ich mich jetzt mit denen auf ein Niveau stellen wollte!)


Also, das funktioniert nun folgendermaßen: Wenn wir etwas machen, was der Mensch von uns sehen will, zum Beispiel ein Sitz, dann hören wir das Klickgeräusch und im Anschluss gibt es Futter. Aber eben nur, wenn wir es richtig machen. Sitzen wir nicht, gibt es weder Click noch Futter. Aber da wir doch immer und allezeit furchtbaren Hunger haben, zumindest wir Labis, machen wir die Übung.
Warum der Clicker so toll ist? Also, uns Hunden ist es relativ egal, womit ihr arbeitet, Hauptsache, es ist zu unserem Vorteil. Aber, da die ganze Welt so wahnsinnig interessant ist, haben wir Hunde eine relativ kurze Aufmerksamkeitsspanne. Innerhalb von 1-2 Sekunden muss die Belohnung für das kommen, was wir richtig gemacht haben, sonst sind wir mit unseren Gedanken schon wieder wo anders. Futter habt ihr nicht immer so rasch bei der Hand, oder ihr seid weiter weg von uns. Das Klicken lässt sich gleich machen. Und für das anschließende Leckerli ist etwas Zeit, denn wir wissen ja, dass es kommt.
Noch ein wichtiger Hinweis: Wenn ihr clickt, dann muss auch ein Leckerli nachkommen. Immer, auch wenn der Klick einmal falsch war. Denn sonst verliert das Geräusch an Bedeutung für uns. Das heißt also auch für euch: Üben und uns genau beobachten (so wie wir das auch bei euch tun). Dann klappt das ganze.
Also, so long und bis bald, eure Alexa.
PS: Ich würde mich über Kommentare mit euren Erfahrungen freuen.

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