Donnerstag, 6. April 2017

Vom Jungbleiben und Altwerden



Hallo Leute! Heute ist es wieder mal an der Zeit, ein Interview mit Rania zu führen, meiner Kumpelin (wir wollen ja gerndern), meiner Gefährtin durch Dick und Dünn, meiner besten Freundin. Rania ist mir schon ein paar Jährchen an Lebenserfahrung voraus, hat sie doch im Oktober 2016 ihren zehnten Geburtstag gefeiert.
Alexa: Also Rania, kannst du mir einen Schwank aus deiner Jugendzeit erzählen?
Rania: Einen? Da könnte ich Hunderte von Schwänken auspacken. Glaubt man Frauchen und Herrchen - aber das tun wir natürlich nicht so ganz - dann war ich als ganz junger Junghund ziemlich schwierig. Ein richtiger Rabauke, überall dran und schwer zu bändigen. Voll sprühenden Lebens halt.
Alexa: Ach ja, da war ich doch ganz anders.
Rania: Aber geh, das habe ich nicht ganz so in Erinnerung, meine Kleine. An Alzheimer leide ich noch nicht.


Alexa: Okay, also zurück zum Thema: deine Jugend.
Rania: Ja, meine Jugend. Von Beginn an haben meine beiden Eltern - nennen wir sie der Einfachheit so - beschlossen, mich überall hin mitzunehmen und aus mir einen braven, gehorsamen Vorzeigehund zu machen. Einen richtiger Labrador halt.
Alexa: Und das war offensichtlich nicht so einfach wie gedacht.
Rania: Ich hatte ganz einfach wahnsinnig viel Energie. Laufen, Toben, Tollen, Knabbern, ... Irgendwo und irgendwie musste die verbraucht werden.
Alexa: Da hast du dich sicherlich sehr beliebt gemacht.
Rania: Na ja, ich war damals ungefähr vier Monate alt, da hat Herrchen dann mal ein ernstes Wort mit mir gesprochen. Und das habe ich auch verstanden und habe es mir zu Herzen genommen. Von da an wurde es immer besser.
Alexa: Was waren dann die nächsten prägenden Erlebnisse?
Rania: Am Faschingsdienstag 2007 hat mich Herrchen als ganz jungen Hupfer zum ersten Mal in die Schule mitgenommen. Das war vielleicht aufregend und auch ein Riesen Spaß. Von da weg war ich das Maskottchen seiner Klasse. Die Schüler fragen heute noch nach mir.


Alexa: Das kann ich mir vorstellen. Ich war ja auch schon mit in der Schule. Da geht's immer lustig zu, zumindest wenn wir Hunde dabei sind.
Rania: Oh ja. Danach folgten die ersten weiteren Ausflüge, zunächst nach Krems zu Herrchens Mama. Auch dort fühlte ich mich sehr wohl und in so einer großen Stadt gibt es jede Menge zu erleben.


Alexa: Oh ja, davon kann ich auch schon ein Liedchen singen. Um auf den vorherigen Punkt zurück zu kommen, du warst ja nicht nur in der Menschenschule.
Rania: Nein, natürlich habe ich die Hundeschule besucht - und das mache ich heute noch. Herrchen hat viele, viele Stunden mit mir am Hundeplatz verbracht - und meistens war es spannend, aufregend und lustig. Ich habe viel gelernt und wir sind auch auf Turniere gefahren und haben Prüfungen absolviert.
Alexa: Davon wollen wir ein anderes mal noch mehr hören. ich möchte noch auf das Thema Urlaub zu sprechen kommen. Wie war das?
Rania: Ja, die Urlaube, die waren schön. Schon der erste führte uns in die Berge. Daran denke ich mit ein bisschen Wehmut zurück. Vielleicht nicht unbedingt an meinen ersten Kontakt mit einem stromführenden Weidezaun, aber sonst war ich damals unterwegs wie eine Bergziege. Raufrennen, runterrennen, links, rechts. Stundenlang waren wir unterwegs. Zurück im Quartier haben sich Frauchen und Herrchen müde hingelegt. Ich habe kurz gedöst und wäre schon wieder für Abenteuer bereit gewesen. Heute schaut das leider schon ein bisschen anders aus. Man sollte nicht alt werden.
Alexa: Ach Rania, du bist noch immer gut drauf.
Rania: Danke für die Blumen, Alexa. Aber du kennst ja mein Problem mit den Augen. Leider bin ich vor zwei Jahren blind geworden. Und langes Marschieren streng in meinem Alter eben doch schon sehr an.
Alexa: Ich weiß, Rania. Aber du bist immer noch ein ganz wichtiger Teil unserer Familie und Frauchen und Herrchen haben dich lieb wie am ersten Tag.
Rania: Das macht vieles leichter. Und wenn Herrchen mit mir eine Fährte macht oder auf den Hundeplatz geht, dann fühle ich mich noch immer ganz jung.
Alexa: Danke für das Gespräch, Rania. Es war sicher nicht unser letztes, denn du kannst noch viel aus deinem reichen Leben erzählen.


Also Leute, so long, bis zum nächsten Mal. Ich freu mich, wenn ihr wieder dabei seid.
Eure Alexa

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