Donnerstag, 23. Februar 2017

All you need is Love!


Wir sind Hunde! Und was uns Hunde auszeichnet, das ist ein riesengroßes Herz, voll mit bedingungsloser Liebe. Diese Liebe geben wir euch, jede Minute, jede Stunde, jeden Tag und jedes Jahr unseres Daseins hier auf dieser Erde. Wir wollen jeden Augenblick mit euch verbringen. Wir wissen, dass das nicht geht, ihr Menschen habt Verpflichtungen, denen ihr nachgehen müsst. Aber nehmt euch Zeit für uns, nehmt euch jeden Tag Zeit, um unsere Liebe zu erwidern. Wir brauchen das. Und ihr bekommt es tausendfach zurück. Vom ersten Augenblick unseres Zusammenseins bis zum letzten habt Uhr einen Platz in unserem Herzen. Wir können es nicht in Worte fassen, aber schaut in unsere Augen und ihr wisst es. Auch wenn Rainas nichts mehr sehen können, so erblicken sie noch immer euch, dich. Du bist mein Lebensmensch, lass mich dein Lebenshund sein. Die Zeit auf Erden ist leider viel zu kurz. Lass sie uns genießen und gemeinsam verbringen.

Sonntag, 19. Februar 2017

Gib Laut

Hallo Leute! Leider hatte mein Sekretär (=Herrchen) in letzter Zeit viel zu tun, daher konnte ich ihm keinen neuen Blog-Post diktieren. Aber heute ist es wieder mal soweit. Auf dem Foto sehr ihr, wie ich mich gerade mit Rania unterhalte. Ja, wir Hunde haben eine sehr ausgeprägte Sprache, das glauben manche vielleicht gar nicht.
Unsere Sprache, die wir untereinander verwenden, unterscheidet sich ein bisschen von der euren, aber gar nicht so sehr. Wir kommunizieren sehr viel über unseren Körper. Wir wir stehen, wie wir schauen, wie wir unseren Kopf wenden und neigen, all das teilt unserem jeweiligen Kommunikationspartner sehr viel mit. Bei euch Menschen ist das ja nicht viel anders, auch ihr verwendet Körpersprache, Mimik und Gestik. Wenn ihr euch ein bisschen bemüht, dann bekommt auch ihr recht gut mit, was wir sagen wollen. Und zwar schon, bevor wir zu deutlicheren und drastischeren Mitteln greifen müssen, wie zum Beispiel das Zähnefletschen.
Aber unsere Kommunikation geht noch darüber hinaus. Da wäre zum einen die Haltung und Bewegung unseres Schwanzes. Wedeln wir mit dem ganzen Schweif, so freuen wir uns, zittert hingegen nur die Schwanzspitze, so sind wir sehr erregt und eher nicht gut zu sprechen.
Auf einer Kommunikationsebene sind wir euch Menschen weit überlegen, das ist quasi unsere Geheimsprache, nämlich das Riechen und das Absondern von Düften. Auch wenn es bei euch Sprichwörter gibt wie zum Beispiel "Jemanden nicht riechen können", so ist das bei uns Hunden doch weit ausgeprägter und differenzierter. Über den Duft, den wir von anderen Hunden oder auch von euch Menschen aufnehmen, erfahren wir unzählige Informationen. Und die Gerüche, die wir absondern, vermitteln unseren Hundepartnern wichtiges Wissen über unsere Gefühls- und Gesundheitszustände.
Dann wäre da noch eine Kommunikationsebene, die an und für sich die Domäne von euch Menschen ist, nämlich die der Laute. Unsere Vorfahren, die Wölfe, sind da eher eingeschränkt, aber wir Hunde haben uns im Laufe der Zeit auch in diesem Zusammenhang an euch Menschen angepasst, so weit es halt möglich ist. So haben wir eine ganze Bandbreite von Lauten entwickelt vom ängstlichen Fiepen über das Bellen und Knurren bis zum Winseln und Heulen.
Ja, so läuft das. In einem der nächsten Beiträge werde ich euch auch mal erklären, wie wir Hunde unsere Sinne einsetzen, auch im Dienste für und zum Wohle des Menschen.

Montag, 13. Februar 2017

k & k (Kuscheln und Knuddeln)

Hey, Leute. Heute komme ich auf ein ganz wichtiges Thema zu sprechen. Es geht um die k&k-Zeit. Nein, das wird keine Geschichtsstunde über die Habsburgermonarchie. k&k steht natürlich für die zwei liebsten Tätigkeiten (wenn nicht gerade Spielen oder Fressen auf dem Programm steht), nämlich Knuddeln und Kuscheln.
Das funktioniert relativ einfach: Man schleicht sich an Herrchen oder Frauchen ran und setzt seinen liebenswürdigsten Blick auf (wie das geht, habe ich ja schon einmal erklärt). Die nächste Stufe besteht wahlweise darin, zu pföteln, seinen Kopf auf den Schenkel des Menschen zu legen oder mit der Schnauze unter die Hand fahren und diese so in die richtige Kraulposition zu bringen. Natürlich ist auch eine Kombination einsetzbar und äußerst zielführend.
Wenn der Mensch wie gewünscht reagiert und ein bisschen gekrault hat (meist etwas abwesend, während er ein Buch, eine Zeitschrift liest oder fernsieht), dann folgt der nächste Schritt: Man entfernt sich etwas, sucht eine geeignete Stelle aus, wirft sich auf den Rücken, seufzt theatralisch und herzerweichend und wedelt mit dem Schwanz. Das sollte normalerweise zum gewünschten Ergebnis führen, nämlich, dass sich der geliebte Menschenpartner zu einem auf den Boden legt und mit der Knuddelstunde beginnt. Na ja, meistens dauert es nicht eine ganze Stunde, aber könnte ruhig so sein. Das Tolle daran: Beide haben etwas davon. Es wird jede Menge von einem bestimmten Hormon ausgeschüttet, das Oxytocin heißt und die Bindung fördert und festigt.
Noch ein Tipp für die Hardcore-Kuschler: Das Ganze funktioniert auch im Bett von Herrchen und Frauchen, wenn die damit einverstanden sind. Großer Vorteil: Man kann schon am frühen Morgen damit beginnen.
Also, auf geht's. Let's knuddel. Bis zum nächsten mal!

Samstag, 11. Februar 2017

Stadtluft schnuppern

Ab geht's. Hey, da wartet ja schon das Auto mit offenem Kofferraum! Herrchen sagt "Hopp" und Rania und ich hüpfen in die Boxen. Dann geht es schon los. Der Motor wird gestartet und das Auto fährt und fährt und fährt. Das heißt, heute steht nicht der Hundeplatz am Programm (der übrigens auch lustig ist), nein, heute gibt's so richtig Action. Heute fahren wir in die weite Welt hinaus!
Schließlich halten wir, Kofferraumdeckel und Boxentüren werden aufgemacht und sofort strecke ich meine Nase in die Luft. Das riecht nach Stadt. Jawohl, heute steht ein Ausflug in die große Stadt auf dem Programm. Gerüche, Gerüche, Gerüche!!!!
Raus aus dem Auto und - angehängt. Verdammt! Wer hat bloß diese Leinen erfunden? Na ja, okay, die Gegend erkunden, das geht auch an diesem mehr oder weniger kurzen Strick. Wenn ich mich richtig anstelle, dann gehen Herrchen oder Frauchen - wer immer auch da hinten dran hängt - in die Richtung, die ich vorschlage. Zumindest noch jetzt am Beginn. Denn es könnte ja sein, dass ich ein Lackerl machen muss oder ein Häufchen. Dabei nehme ich so ganz nebenbei bei schon einmal die ersten interessanten Witterungen auf.
Ja, wer kommt denn da entgegen? Ein Kollege, ein Kumpel, ein Spielgefährte? Na, den wollen wir doch gleich einmal auffordern und einladen. Vollgas, hin zu ihm! Und schon wieder Ende, verdammt diese Leine. Herrchen sagt irgendwas, das sich entfernt wie ein Nein anhört. Na gut, hören wir halt drauf. Und dieser Großstadt-Schnösel da? Der schaut nicht mal rüber zu mir. Eingebildeter Lackaffe! Glaubt wohl, weil ich vom Land komme, ist er was Besseres. Na warte, wir sehen uns wieder. I'll be back!
Man glaubt es nicht, wie viele Ecken und Kanten es in einer Stadt gibt. Und jede ist von irgendwem schon markiert worden. Und von wem anderen drübermarkiert. Und von wem anderen ... und so weiter. Jedenfalls würde es Stunden dauern, sich durch die verschiedenen Geruchschichten durchzuarbeiten. Irgendwie haben Menschen dafür absolut kein Verständnis. Kurz darf ich schnüffeln und schon geht's weiter. Hey, ich hab noch nicht einmal richtig die Überschrift gelesen!
So, was ist jetzt? Die Leine spannt schon wieder. 10 cm vor meiner Nase steigt schon wieder ein Duft auf und ich komm einfach nicht hin, so sehr ich auch ziehe. Frauchen geht absolut nicht weiter. Was macht die bloß? Steht da und schaut sich ein Zweitfell an. Sie hat doch eh schon mehrere daheim zum Wechseln. Ich hab auch Tag und Nacht das gleiche Fell an und bin zufrieden damit. Sie steht und schaut und schaut und schaut. Und ich komme einfach nicht zu dem Düftchen hin. Das ist total uncool!
Endlich geht es weiter. Jetzt muss ich mal den Labrador raushängen lassen. Nicht nur Riechbares lauert hier in der Stadt an jeder Ecke, nein, quasi fast auf jedem Meter liegt irgendwas auf dem Boden, was so ein armer, total unterernährter Hundemagen brauchen kann. Ich muss dabei ziemlich hurtig sein, denn auch da hat das Verständnis von Frauchen und Herrchen sehr enge Grenzen.
Was ist das nun? Wieder so ein interessanter Geruch, aber diesmal kommt er von einem Vierbeiner selbst, nicht von einer Hinterlassenschaft. Der kann nicht weit weg sein, der Duft ist noch ganz frisch. Aber ich sehe ihn nicht. Wo ist er bloß? Mann, Herrchen, geh schneller, der entwischt mir noch! Rasch ums Hauseck und da trabt er ja. Groß und stattlich. Er schaut sogar her! Darf ich mit dem spielen? Darf ich, darf ich? Und schon wieder dieses Wort mit den vier Buchstaben: Nein. Beim nächsten Geräusch weiß ich auch, warum. Zwischen mir und dem potentiellen Spielgefährten ist eine Straße, auf der jede Menge Autos unterwegs sind. Das ist nicht gut, wenn man da blindlings hinüberrennt. Das habe sogar ich kapiert. Gut, dann trotten wir brav weiter an Herrchens Seite, bis wir nach einigen Zwischenstopps in Kaffeehäusern und so weiter wieder beim Auto ankommen.
Trotz allem bin ich mit diesem Ausflug wieder sehr zufrieden. Genauso wie meine Freundin Rania nehme ich viele Eindrücke von diesem Tag mit. Zuhause angekommen falle ich ins Körbchen. In meinen Träumen werde ich all das noch einmal durchspielen und verarbeiten.
Bis zum nächsten Mal!

Mittwoch, 8. Februar 2017

Wenn Hündchen zum Hund wird

So, nach ein paar Tagen Pause muss ich mich mit meinem Tagebuch wieder einmal zu Wort melden. Heute will ich einen kleinen Rückblick machen auf mein bisheriges Hundeleben, das mittlerweile auch schon drei Jahre währt.
Als ich auf die Welt kam, kriegte ich nicht allzu viel mit. Irgendwo waren da Wärme und ein bekannter Geruch: Mama. Wo Mama ist, gibt's Schutz, und nicht zu vergessen: Futter. Mann, war das ein Gedränge. Ich war ja nicht alleine auf der weiten Welt, da gab es eine ganze Menge von Geschwisterchen und die hatten alle das gleiche Ziel: Mamas Zitzen und dort saugen, bis der Magen übergeht! Na ja, irgendwie haben wir uns geeinigt und jeder kam zu seinem Recht.
Die Zeit verging und schön langsam wurde die Welt heller, bunter und lauter: Meine Augen und Ohren nahmen ihre Tätigkeit auf. Aus dem Krabbeln und Kriechen wurde schön langsam ein Hopsen und Laufen, zunächst noch ziemlich tollpatschig, aber im Laufe der Zeit immer besser und sicherer. Spielen, Fressen, Schlafen: Das war die Tagesplanung.
Dann kam der große Tag, der mein Leben verändern sollte. Ich kannte ja schon ein paar von den Zweibeinern, die Menschen genannt werden und offensichtlich das Sagen haben. Und dann kamen die beiden. Neugierig wie ich bin, rannte ich natürlich sofort auf die zwei zu. Wie ich später erfuhr, haben die das so aufgefasst, dass ich sie mir als zukünftiges Herrchen und Frauchen ausgesucht habe. Eigentlich war es ja Zufall, ich wäre zu jedem hin getrapst, aber sollen sie das ruhig glauben. Und ehrlich gesagt, so im Nachhinein hätte ich es nicht besser machen können. Ich fühle mich sehr wohl bei den beiden.
Es hat dann doch noch ein paar Wochen gedauert, bis sie mich in mein neues Zuhause mitgenommen haben, wo ich auch Rania kennen lernte. Sie wohnte dort schon länger, akzeptiere mich sofort und wir wurden die besten Kumpels. Seither habe ich viel erlebt, viel gelernt, viel erfahren, besuchte die Schule, machte Ausflüge und Reisen. Heute bin ich eine Hundedame, die doch schon ein bisschen Lebenserfahrung hat, auch wenn Frauchen und Herrchen immer wieder behaupten, ich sei noch immer ein Welpe und würde nie erwachsen. Man soll das Leben genießen! So long, bis zum nächsten Mal!

Donnerstag, 2. Februar 2017

Schau mir in die Augen, Kleines!

Hallo Leute, heute muss ich euch mal etwas Wichtiges berichten, etwas, das uns Hunde auszeichnet. Na ja, zugegeben, nicht nur uns Hunde, Katzen oder so können das auch recht gut. Dennoch sind wir Hunde ungeschlagene Meister in dieser Technik, wir verstehen sie fabelhaft und situationselastisch anzuwenden, wir sind wahre Könner, wir haben's einfach drauf. Ich spreche von unserer ganz speziellen Begabung, einen Blick aufzusetzen, der mehr als ganze Bibliotheken spricht, einen Blick, der die härtesten Herzen welch wie zerlassene Butter macht, einen Blick, dem einfach niemand widerstehen kann, gegen den kein Kraut gewachsen ist.
Diesen Blick haben wir gelernt in den Jahrzehntausenden des Zusammenlebens mit den Menschen; vor urdenklichen Zeiten einmal ausprobiert, für gut und wirkungsvoll befunden und dann schrittweise perfektioniert. Ganz wesentlich ist, dass wir den Blick aus unseren spezifischen Hundeperspektive anwenden, das heißt, unbedingt von unten nach oben. Wir sind die Kleinen, die Schwachen, die Unschuldigen. Der Mensch ist unser Herr und Meister, unser Gebieter. Ja, genau das sagt dieser Blick - und die Menschen glauben es. Sie kaufen uns das sofort und ohne Wenn und Aber ab. Und damit haben wir sie schon. So einen Blick kann natürlich nur ein Unschuldslamm aufsetzen. Also Kollegen, egal was ihr ausgefressen habt: Dackelblick - so lautet der Fachausdruck - auspacken und ihr habt schon gewonnen! Es dauert keine drei Sekunden, bis der Ärger bei Frauchen oder Herrchen verflogen ist und ihre eure Streicheleinheit bekommt. Denn ihr seid ja so arm, so zerknirscht und sooooo unschuldig.
Und noch ein absoluter Gimmick zum Abschluss: Keiner von uns muss diesen Blick üben, der ist mittlerweile evolutionär integriert und abgesichert. Was erfolgreich ist, setzt sich durch.
Also in diesem Sinne: Wenn das nächste Mal Stunk droht, dann hinsetzen, nach oben blicken und große Augen machen. Problem erkannt - Problem gebannt!