Hallo Leute! Ich habe ja schon ein paar Mal
darüber berichtet, wie toll es ist, unterwegs zu sein, Neues zu entdecken,
Erfahrungen zu sammeln. An Orte vorzudringen, wo noch nie ein Hund zuvor
gewesen ist. Okay, das war jetzt etwas zu viel Raumschiff Enterprise (Herrchens
Vorlieben färben ab!). Nun, langer Vorrede, tiefer Sinn: Ich will euch diesmal
vom Urlaub erzählen, den ich zusammen mit Frauchen, Herrchen und Rania im
wunderschönen Rauris verbracht habe. Was das absolut Tollste an dem Ganzen war?
Wir wohnten in einem richtigen Hundehotel! Ja, sowas gibt es mittlerweile. Als
wir im Zimmer ankamen, standen schon die Futternäpfe bereit - leider noch leer,
da besteht offensichtlich Verbesserungsbedarf - und zwei Hundebetten waren
gerichtet (ich habe trotzdem bei meinen Zweibeinern im Bett geschlafen, aber
der gute Vorsatz zählt).
Es ist ja so:
Wenn Frauchen und Herrchen Koffer packen, dann weiß ich, es tut sich bald was
Interessantes (oder auch nicht, wenn einer von den beiden alleine fortfährt).
Diesmal hatte ich den richtigen Riecher. Und es hat sich - neben dem exquisiten
Quartier - wirklich ausgezahlt. Das Wetter war angeblich heuer nicht so
prickelnd wie in den letzten Jahren, als wir den Urlaub am Hochkönig
verbrachten, aber das ist ja mir als gestandenem Labrador sowieso wurscht. Es
gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Laune und die habe ich so gut wie
nie (außer die Futtergabe verzögert sich).
Also, was schon
mal ganz toll war, das war, dass es einen hoteleigenen Hundeplatz gab. Wenige
Gehminuten vom Quartier entfernt - es war also schon unterwegs viel
Wissenswertes zu erschnüffeln - warteten so Dinge wie Hürden, Reifen, Wippen,
A-Wand und so fort. Na, das hab ich gleich alles am ersten Tag ausgetestet und
für gut befunden.
Am zweiten Tag
machten wir uns erstmals auf, um einen Berg zu erobern. Rania ist in ihrem
Alter nicht mehr ganz so gut zu Fuß, deswegen entschieden sich Frauchen und
Herrchen für ein Hilfsmittel, Gondel genannt. Ein eigenartiges Ding. Das hängt
von einem Seil runter und kommt zunächst einmal langsam um die Kurve gefahren.
Neugierig wie ich bin, bin ich gleich mal durch die schmale Tür reingehüpft
(Rania wurde von Herrchen reingetragen). Dann ging besagte Tür mit einem
Zischen zu, die Gondel ruckelte und schaukelte und nahm Fahrt auf. Da habe ich
mich dann doch nicht mehr so ganz wohl gefühlt und gesehen, wo es hingeht, habe
ich auch nicht. Also habe ich einfach auf meine Zweibeiner vertraut, dass die
schon wissen, was sie tun (meistens ist es ja auch so). Das Ganze dauerte
scheinbar ewig, dazwischen ging die Tür mal auf, aber ich durfte partout nicht
raus („Mittelstation“, meinte Herrchen), aber schließlich gelangten wir doch
oben an.
Raus aus der
Gondel, ab in die Freiheit! Die aber schon nach 1 1/2 Metern endete, denn ich
war an der Leine. Und das blieb auch so, auch wenn ich doch zeitweise etwas
vehementer daran zog, denn die interessanten Gerüche sind halt manchmal ein
bisserl weiter weg. Und ich junge Berggämse wäre doch in einem Fünftel der Zeit
den Bergweg hochgelaufen. Mindestens! Aber okay, so war’s auch nicht schlecht.
Und diese großen, mächtigen, langsam schauenden und kauenden, in der Gegend
herumstehenden Dinger, Kühe genannt, denen sind wir auf unserem Weg auch nicht
begegnet. Irgendwie bemerkte Frauchen immer wieder, dass sie froh darüber ist.
Neben einem
glasklaren Bergteich, der zum Plantschen einlud - Rania und ich durften kurz
mit den Pfoten reintappen - erlebten wir noch etwas für mich komplett Neues:
riesige, gewaltige Vögel (schon etwas größer als unser Sittich Diego zuhause)
boten auf der Almhütte eine Vorführung und zogen ihre Flugbahnen zum Teil nur
um Haaresbreite über die Köpfe der zuschauenden Menschen. Ich blieb
sicherheitshalber unter dem Tisch. Aber ich sah genug, dass ich eine
Gemeinsamkeit feststellen konnte: Die tun für Futter auch alles, genauso wie
ich.
Für den Ausflug
am nächsten Tag fuhren wir ein Stück mit dem Auto. Frauchen und Herrchen
wollten sich Zell am See anschauen. Okay, das „Zell“ war mir egal, aber „See“
klang gut. Und so war es auch: Herrlich interessantes Wasser glitzerte im
Sonnenschein - leider durfte ich nicht hinein. Obwohl da so komische, weiße
Wesen herumtümpelten, die ich mir gerne näher angesehen hätte. Aber
wahrscheinlich durfte ich gerade deswegen nicht schwimmen gehen, denn die missmutigen
Zeitgenossen fauchten schon, als ich sie nur vom Ufer aus betrachtete. Na gut,
dann nicht. Jeder muss selbst mit seinem Leben klarkommen. In der Innenstadt
machten wir natürlich wieder eine Rast in einem Kaffeehaus. Am Nachbartisch war
ein kleines Kind, das nicht genau wusste, ob es mit mir spielen sollte oder
nicht. Ich forderte es auch nicht auf, aber es war lustig. Auch ein paar
flüchtige Hundebekanntschaften konnte ich machen. Leider werde ich die wohl nie
wieder sehen, aber vom ist das halt mit Urlaubsflirts.
Am letzten Tag
machten wir einen Spaziergang durch Rauris, das war zwar ganz nett aber jetzt
nicht so der Oberhammer für mich. Jedoch am Nachmittag wurde es wieder
abenteuerlicher. Nach einer Autofahrt waren wir ziemlich am Ende des Rauristales
angelangt und vom Parkplatz führte ein Weg entlang des Flusses (für die
Menschen: Er heißt Rauriser Ache) zuerst flacher, dann steil in den Rauriser
Urwald. Mann, da könnte man toben und spielen zwischen Bäumen, Blumen,
Sträuchern und Farnen und über moosbewachsene Baumstämme hüpfen. Leider musste
ich auch hier an der Leine bleiben, aber es war trotzdem nicht schlecht. Rania
konnte nicht den ganzen Weg mitgehen und Frauchen kehrte schon früher mit ihr
um. Herrchen marschierte mit mir noch ein Stückchen weiter und am Rückweg
warfen wir noch einen kurzen Blick zu einem Goldwaschplatz. Früher wurde hier
nämlich viel Gold gefunden und es ist heute noch eine Attraktion für Touristen.
Ich glaube, reich wird man dabei nicht, denn ich haben niemanden vor Glück
schreien gehört. Die Wiedersehensfreude mit Rania und Frauchen nach rund einer
Stunde war natürlich riesengroß.
Ja, was soll ich
sagen. Die Zeit verging wie im Flug und am nächsten Tag hieß es schon wieder in
die Box im Auto reinspringen und ab in die Heimat. Das Hotel Grimming und die
Gegend von Rauris kann ich jedenfalls jedem nur empfehlen. Jetzt suche ich die
Abenteuer wieder daheim, aber davon ein anderes Mal. So long und bis zum
nächsten Mal, eure Alexa!
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