Donnerstag, 28. Juni 2018

Warum ihr uns braucht


Hallo Leute! Jetzt mal ganz ehrlich: Warum tut ihr Menschen euch uns Hunde eigentlich an? Wir lernen unser Leben lang nicht, aufs WC zu gehen. Also latscht ihr tagtäglich mit uns raus in die Natur (mehr oder weniger), damit wir unser Geschäft verrichten können. Und das bei jeden Wetter, egal, ob die Sonne vom wolkenlosen Himmel lacht (und es gefühlte 40 Grad im Schatten hat) oder ob es wie aus Schaffeln schüttet, der Sturm die Baumwipfeln zu Boden biegt und ihr mürrisch und dick eingepackt (und trotzdem langsam aber sicher nass werdend) hinter uns her trottet oder mit verzweifeltem Blick in die triste Gegend starrt, während wir doch noch einen ganz wichtigen Geruch von einem Grashalm mitnehmen müssen.. Tja, und wenn es nicht wirklich irgendwo in der Wildnis, sondern mitten im vom Menschen geprägten Kulturraum passiert, dann müsst ihr euch auch noch bücken und unser wohlduftendes Würstchen in ein Plastiksackerl eintüten und bis zur nächsten Mülltonne mitschleppen.
Weiter geht’s. Könnt ihr Hundebesitzer euch mal eben so in einen Flieger setzen und an einen der berühmten Badestrände am Meer düsen? Nein, könnt ihr nicht! Denn ihr habt ja uns und wir sind nicht so fernreisetauglich. Neues erleben, auf einen Abenteuertrip gehen? Jederzeit. Aber stundenlang in einem Käfig hocken im Bauch eines fliegenden Ungeheuers? Nein danke! Also bleibt ihr lieber mit uns daheim. Zu den hundekompatiblen Alternativen komme ich dann noch.
Ebenso mal kurz entschlossen ins Theater fahren/gehen, ein Museum besuchen, an einem Badesee abhängen (letzteres ist ein ganz eigenes Thema)? Da habt ihr die Rechnung ohne uns gemacht. Da dürfen wir überall nicht mit hin, das ist reine Menschenwelt (was ich verstehe, denn das interessiert uns nicht die Bohne - außer der Badesee, aber wie gesagt: eigenes Thema).
Also, zurück zur eingangs gestellten Frage: Warum tut ihr euch das an? Ganz einfach, weil es so viele positive Dinge gibt, die wir in eure Leben bringen. Kurz gesagt, wir haben einen phantastischen, nicht zu leugnenden Mehrwert!
Kommen wir mal auf den ersten Punkt zu sprechen: Wir wollen raus, wir müssen raus - und Herrchen/Frauchen mit. (Angeblich gibt es welche unter euch Menschen, die das so regeln, dass sie ihre Wuffs einfach in den Garten schicken und sich selbst überlassen, aber das sind in meinen Augen keine richtigen Hundemenschen.) Und was hat man da draußen? Richtig, frische Luft! Zumindest, wenn ihr die Möglichkeit habt, mit uns wirklich in die Natur raus zu gehen, durch Wissen und Wälder zu streifen. Das ist für uns interessant, das bringt euch psychische und physische Gesundheit, da könnt ihr eure Batterien aufladen. Wenn ihr bei jedem Wind und Wetter mit uns unterwegs seid, dann stärkt das euer Immunsystem, eure Abwehrkräfte, dann werdet ihr nicht so leicht krank. Dann noch der Zusatznutzen: Lasst uns gemeinsam dieses Abenteuer Gassigang erleben: Lauft mit uns, spielt mit uns, lasst uns herumtoben- und tollen. Ihr werdet wieder zum Kind - und das ist gut für euch. Jede Menge Glückshormone durchströmen euren vom Alltag geschundenen - manchmal abgestumpften - Körper und Geist!
Weil wir gerade bei den Hormonen sind: Nach dem Spaziergang, wenn wir glücklich und erschöpft, vollgestopft mit Eindrücken nach Hause kommen - dann plant eine Runde Kuscheln ein. Da werden gleich die nächsten Hormone ausgeschüttet, da wird die Bindung gestärkt zwischen zwei Lebewesen, die so verschieden sind und doch auch so Vieles gemeinsam haben. Vergesst die Welt rund um euch, lasst die Sorgen für einige Momente irgendwo zurück, lebt einfach nur im Augenblick! In diesem Augenblick, wo wir uns aufeinander völlig einlassen, wo wir uns wohlfühlen, wo wir eins werden. Was will man mehr als dieses pure Glück!
Kommen wir zum Thema Urlaub. Ich weiß, ihr Menschen seid Abenteurer und Entdecker (noch mehr als wir), ihr wollt hinaus in die weite Welt (ich weiß, auch nicht alle). Für viele von euch bedeutet andere Kulturen kennen zu lernen das gleiche wie für uns, einer Duftspur zu folgen. Viele wollen auch einfach nur raus aus dem Trott des Alltags, ein oder zwei Wochen weg, an einem wunderschönen Strand liegen, in der Sonne braten, Cocktails schlürfen, sich einfach verwöhnen und es sich gut gehen lassen. Doch, als ihr euch dafür entschieden habt, eine Fellnase in euer Leben zu holen, da habt ihr euch auch für eine bestimmte Form des Lebens entschieden. Ihr habt Verantwortung übernommen, es war euch hoffentlich klar, dass es auch bestimmte Einschränkungen gibt. Das heißt aber nicht, dass es für euch nun keinen Urlaub mehr gibt, nein, euch stehen noch immer genug Möglichkeiten offen. Es ist nun eben ein hundegerechter Urlaub, ein Wanderurlaub in den wunderschönen Bergen zum Beispiel. Gesünder für euch und vorteilhafter für die Umwelt, möchte ich da auch noch als zusätzlichen Benefit anführen. So nebenbei gesagt: Wenn ihr unbedingt an einen Strand wollt, dann sind wir da ja sehr flexibel. Wir sind auch damit zufrieden, wenn ihr uns für diese Zeit in eine gute Hundepension gebt. Das halten wir schon aus - wenn ihr danach wieder alles nachholt, wohlgemerkt!
Ja, und wenn ihr einen Wuff in eurem Leben habt, heißt das nicht, dass ihr zu wilden Naturmenschen werdet und der Kultur völlig abschwören müsst. Also, meine zwei Angestellten, äh, ich meine natürlich Herrchen und Frauchen, die fahren auch ins Kino, besuchen Theater und Museen und so weiter. Ich kann ja eine Weile durchaus alleine bleiben und warten, oder es findet sich jemand, der die Zeit mit mir verbringt, oder Herrchen und Frauchen wechseln sich ab. Alles eine Frage des Managements, auf alle Fälle: Es funktioniert!
Ein kurzer Exkurs zu dem erwähnten Thema der Badeseen. Das checke ich ja überhaupt nicht, warum bei so vielen Gewässern wir Hunde unerwünscht sind. Wir hinterlassen keinen Müll, keine Glasscherben und so weiter. Müssen wir uns erleichtern, räumen das unsere Menschen weg (Stichwort Verantwortung). Mit einem Wort: Ich denke, wir verursachen weniger Probleme und Kollateralschaden als so manche von euch Menschen. Die meisten von uns sind begeisterte Wasserratten - und wir haben so wenige Möglichkeiten, das auszuleben. Denkt mal darüber nach. Aber jetzt bin ich schon fast ein wenig vom Thema abgekommen.
Noch einmal zusammengefasst: Das Leben mit uns Hunden führt natürlich zu manchen Einschränkungen, zu so manchem Verzicht, auch durchaus dann und wann zu einer Belastung. Aber wenn man das Gesamtkonzept betrachtet, dann überwiegen die Vorteile, dann dominiert das Positive. Entschiedet man sich für das Leben mit einem Hund, dann entscheidet man sich für ein schönes, ein reiches, ein ausgefülltes Leben. Wir Hunde sind einfach Wonneproppen, wir sind das strahlende Licht in eurem Alltag. Wir haben’s einfach drauf euch Menschen glücklich zu machen. Was will man mehr?
So long und bis zum nächsten Mal, eure Alexa!

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